Topologie- und funktionsoptimierte Implantate - Medizinische Anforderungen und Teilaspekte einer entwicklungstechnischen Prozesskette: Vortrag gehalten auf dem Workshop "Implantat- und Prothesenentwicklung - Ingenieurwissenschaftliche Lösungen medizinischer Fragestellungen"; 13. September 2012, Dresden

In der heutigen Zeit werden hohe Anforderungen an Mobilität und physische Belastbarkeit bis ins hohe Alter gestellt. Dementsprechend hoch ist auch die Erwartungshaltung gegenüber den postklinischen Ergebnissen bei der operativen Therapie. Gerade im Bereich der Hüftendoprothetik und der Gefäßchirurgie, die gemeinsam eine bedeutende Fallzahl im Gesamtaufkommen der traumatisch- und degenerationsbedingten Implantationen im deutschen Gesundheitswesen darstellen, wird dies deutlich. Ziel ist in beiden Bereichen eine physiologisch optimierte Wiederherstellung der natürlichen Funktionen durch den Einsatz von bedarfs- und topologieoptimierten Implantaten. Dies ist jedoch nur durch eine ganzheitliche Betrachtungsweise des Implantatentwicklungsprozesses realisierbar. Erst durch die exakte Anforderungsdefinition seitens der Chirurgen und der detaillierten Kenntnis des biologischen Vorbildes können anschließende entwicklungstechnische Prozessschritte zielorientiert geplant und durchgeführt werden. Voraussetzung für eine topologieoptimierte Implantatentwicklung ist somit die interdisziplinäre Zusammenarbeit zwischen Medizin, Ingenieur- und Naturwissenschaften sowie der Informatik